Vinyl der Woche: Time To Move – H-Blockx Wieso ich mich freue, H-Blockx auf’m Ring zu sehen
Serie · Vor 30 Jahren prägten sie die deutsche Musiklandschaft. Jetzt sind die H-Blockx zurück. Unter anderem bei Rock am Ring.
05.06.2024, 09:21 Uhr
Es ist wieder diese Zeit des Jahres: Rock am Ring. Hintergrund: Ich liebe dieses Festival. Hab‘ ich schon vor Jahren, als ich das erste Mal privat hingefahren bin. Da ich mittlerweile „oben“ auf’m Ring arbeite (und dementsprechend Büchsenbier gegen Bleistift getauscht habe), verschieben sich die Interessen. War es vor einigen Jahren noch eher der Campingplatz, ist es jetzt die Musik.
Die hat auch dieses Jahr wieder einige Leckerbissen dabei. Einer, der schafft es sogar in die Kolumne. Denn, Happy Birthday an der Stelle, die H-Blockx feiern das 30-Jährige ihres Kracher-Albums Time To Move. Nur richtig, dass die Crossover-Pioniere dafür auch mit einem Auftritt bei Rock am Ring belohnt wurden.
Apropos Crossover: Als sich die Band gründete, kannte das in Deutschland noch kaum jemand. Ein Song, der in mehrere Genres passt? Schwierig. Aber: geht. Zeigten die Herren aus Münster. Sänger Henning Wehland wuchs zusammen mit Johann-Christoph „Mason“ Maass in einer Straße auf. Das legte auch den Grundstein für die Gründung der Band.
Musikalisch begann alles 1993. Damals verkaufte sich die erste Single der Band, Risin‘ High, mehr als 10.000 Mal. Klingt zunächst nicht sonderlich beeindruckend. Aber: isses. Denn die Band bewarb den Song nicht explizit, sondern verließ sich einzig auf Mundpropaganda.
Nach diesem Start ging es so richtig los. Die nächsten Jahre: von Auszeichnungen und guten Platzierungen dominiert. Fangen wir mit Letzterem an: Das angesprochene Album Time To Move erkaufte sich rund 750.000 verkauften Exemplaren Goldstatus. Es hielt sich 62 Wochen in den Charts und war das wohl meistbeachtete Album des Jahres 1994.
Auch Auszeichnungen heimsten die Münsteraner ein: unter anderem den MTV Europe Music Award 1994 als „German Local Hero“ und den VIVA-Cometen 1996 für das beste Video.
Ein weiterer Meilenstein der Karriere war der Soundtrack zu Bang BoomBang – ein todsicheres Ding. Und natürlich Auftritte mit Musikgrößen internationaler Couleur. Eminem, Ice-T, Blink-182 und die Black Eyed Peas – alle haben sich Konzerte mit den H-Blockx geteilt.
Der erste Ursprung dafür, dass es später ruhiger um die Band werden sollte, lag bereits im Jahr 1996. Damals verließ Schlagzeuger Maass die Band aus privaten Gründen. Henning Wehland bezeichnete das einst in einem Interview als den „ersten großen Einschnitt“.
Nach dem bisher letzten Studioalbum 2012 wurde es teilweise ruhig um die Münsteraner. Vor einigen Jahren kehrten sie jedoch auf die Bühne zurück. Gut so, denn die haben noch nicht fertig. Auch auf Rock am Ring hat man die Band seit 2010 nicht gesehen
Wie wichtig die Band für die deutsche Musikszene ist, kann Henning Wehland wohl am besten sagen: „Es erfüllt mich schon mit Stolz, dass wir ein Phänomen geprägt haben, das später als Crossover bezeichnet wurde“, erklärte er in einem Interview.
Wer sie nicht kennt: anschauen. Bei der Musik kann man kaum nicht feiern. Christian Thome
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