Darbepoetin alfa - Anwendung, Wirkung, Nebenwirkungen | Gelbe Liste (2024)

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Darbepoetin alfa ist ein rekombinanter erythropoese-stimulierender Wirkstoff, der zur Behandlung von Anämie bei chronischer Nierenerkrankung und Chemotherapie-induzierter Anämie eingesetzt wird. Es ahmt die Wirkung von natürlichem Erythropoetin nach, indem es die Produktion roter Blutkörperchen im Knochenmark stimuliert.

Darbepoetin alfa: Wirkstoff-Monographien

Darbepoetin alfa 10 µg Injektionslösung in Fertigspritze (Parenterale Anwendung)Darbepoetin alfa 15 µg Injektionslösung in Fertigspritze (Parenterale Anwendung)Darbepoetin alfa 20 µg Lösung zur Injektion im Fertigpen (Parenterale Anwendung)Darbepoetin alfa 30 µg Injektionslösung in Fertigspritze (Parenterale Anwendung)Darbepoetin alfa 40 µg Injektionslösung in Fertigspritze (Parenterale Anwendung)Darbepoetin alfa 50 µg Injektionslösung in Fertigspritze (Parenterale Anwendung)Darbepoetin alfa 60 µg Injektionslösung in Fertigspritze (Parenterale Anwendung)Darbepoetin alfa 80 µg Injektionslösung in Fertigspritze (Parenterale Anwendung)Darbepoetin alfa 100 µg Injektionslösung in Fertigspritze (Parenterale Anwendung)Darbepoetin alfa 130 µg Injektionslösung in Fertigspritze (Parenterale Anwendung)Darbepoetin alfa 150 µg Injektionslösung in Fertigspritze (Parenterale Anwendung)Darbepoetin alfa 300 µg Injektionslösung in Fertigspritze (Parenterale Anwendung)Darbepoetin alfa 500 µg Injektionslösung in Fertigspritze (Parenterale Anwendung)

Darbepoetin alfa: Übersicht

ATC Code

  • B03XA02 - Darbepoetin alfa

Anwendung

Darbepoetin alfa (Aranesp) ist indiziert zur Behandlung der symptomatischen Anämie bei:

  • chronischer Niereninsuffizienz bei erwachsenen und pädiatrischen Patienten
  • bei erwachsenen Tumorpatienten mit nicht-myeloischen malignen Erkrankungen, die eine Chemotherapie erhalten

Wirkmechanismus

Darbepoetin alfa ist eine rekombinant hergestellte Form des humanen Erythropoetins, einem wichtigen Regulator der Erythropoese. Es wurde speziell entwickelt, um eine längere Halbwertszeit als natürliches Erythropoetin zu haben. Dies wird durch das Einfügen von zwei zusätzlichen N-glykosylierungsstellen in das Erythropoetinmolekül erreicht, wodurch die Bindung von Kohlenhydratketten erhöht und der Abbau durch die Nieren verzögert wird.

Darbepoetin alfa bindet an den Erythropoetin-Rezeptor auf der Oberfläche von erythroiden Vorläuferzellen im Knochenmark, was eine Signaltransduktion auslöst, die die Proliferation und Differenzierung dieser Zellen in reife rote Blutkörperchen fördert. Durch diese verstärkte Erythropoese wird die Sauerstofftransportkapazität des Blutes erhöht, was insbesondere bei Anämie aufgrund chronischer Nierenerkrankungen oder als Folge einer Chemotherapie von Bedeutung ist. Darbepoetin alfa ermöglicht aufgrund seiner verlängerten Wirkung eine weniger häufige Dosierung im Vergleich zu herkömmlichem Erythropoetin.

Dosierung

Erwachsene mit chronischer Niereninsuffizienz

Korrekturphase

  • Anfangsdosis: 0,45 μg/kg Körpergewicht wöchentlich subkutan oder intravenös.
  • Alternativ für nicht-dialysepflichtige Patienten: 0,75 μg/kg alle zwei Wochen oder 1,5 μg/kg einmal monatlich subkutan.
  • Bei unzureichendem Hämoglobinanstieg: Dosiserhöhung um ca. 25%, jedoch nicht öfter als alle vier Wochen.
  • Bei einem Anstieg von mehr als 2 g/dl in vier Wochen: Dosisreduktion um ca. 25%.

Erhaltungsphase

  • Dialysepatienten: Fortführung der wöchentlichen oder zweiwöchentlichen Einzeldosis.
  • Nicht-dialysepflichtige Patienten: Fortführung der wöchentlichen, zweiwöchentlichen oder monatlichen Einzeldosis.
  • Dosisanpassungen um ca. 25%, um den Hämoglobinwert im Zielbereich zu halten.

Kinder und Jugendliche mit chronischer Niereninsuffizienz

Korrekturphase

  • Anfangsdosis: 0,45 μg/kg Körpergewicht wöchentlich subkutan oder intravenös für Patienten ab 1 Jahr.
  • Für nicht-dialysepflichtige Patienten: 0,75 μg/kg alle zwei Wochen subkutan.
  • Dosisanpassungen wie bei Erwachsenen.

Erhaltungsphase

  • Anwendung als Einzelinjektion wöchentlich oder alle zwei Wochen.
  • Möglicherweise höherer Dosisbedarf bei Kindern unter 6 Jahren.

Chemotherapieinduzierte Anämie

Anfangsdosis

  • 500 μg als Einzeldosis alle drei Wochen subkutan oder 2,25 μg/kg wöchentlich.
  • Bei unzureichendem Ansprechen nach 9 Wochen kann eine weitere Behandlung unwirksam sein.

Dosisanpassungen

  • Dosisreduktion um 25-50% bei Überschreiten des Hämoglobinziels.
  • Bei Hämoglobinwerten über 12 g/dl oder bei Anstieg um mehr als 2 g/dl in vier Wochen entsprechende Anpassungen vornehmen.

Nebenwirkungen

Zu den bekannten Nebenwirkungen von Darbepoetin alfa gehören Bluthochdruck, Schlaganfälle und thromboembolische Ereignisse wie Blutgerinnsel. Auch Krampfanfälle, allergische Reaktionen, Hautausschläge oder Erytheme und Erythroblastopenie, eine Störung der roten Blutkörperchen, können auftreten.

Bei subkutaner Anwendung wurden zudem Schmerzen an der Einstichstelle beobachtet, die üblicherweise leicht und vorübergehend sind und besonders nach der ersten Injektion auftreten können.

Wechselwirkungen

Bisherige klinische Ergebnisse deuten darauf hin, dass Darbepoetin alfa, der Wirkstoff in Aranesp, keine direkten Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten ausübt. Es gibt jedoch ein Risiko für Interaktionen mit Medikamenten, die eine starke Bindung an Erythrozyten aufweisen. Beispiele für solche Medikamente sind Ciclosporin und Tacrolimus.

Kontraindikationen

Darbepoetin alfa darf nicht angewendet werden bei:

  • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
  • Schwer kontrollierbarem Bluthochdruck

Anwendungshinweise

Bei der Anwendung von Darbepoetin alfa sind einige besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen zu beachten:

  • Nachverfolgbarkeit von ESFs: Der Handelsname des verwendeten ESFs (Erythropoese-stimulierende Faktoren) sollte klar in der Patientenakte vermerkt werden.
  • Blutdruckkontrolle: Der Blutdruck muss bei allen Patienten, besonders zu Beginn der Darbepoetin alfa-Therapie, überwacht werden. Bei schwer kontrollierbarem Blutdruck kann eine Anpassung der Dosis notwendig sein.
  • Eisenstatus und Substitution: Vor und während der Behandlung sollte der Eisenstatus der Patienten überprüft werden. Gegebenenfalls ist eine Eisensubstitution erforderlich.
  • Ursachenforschung bei Nicht-Ansprechen: Wenn Patienten nicht auf Darbepoetin alfa ansprechen, sollten mögliche Ursachen wie Eisen-, Folsäure- oder Vitamin B12-Mangel, Infektionen, Hämolyse oder Knochenmarkprobleme untersucht werden.
  • Schwere Hautreaktionen: Es gibt Berichte über schwere Hautreaktionen im Zusammenhang mit Epoetin-Behandlungen. Patienten sollten bei Anzeichen solcher Reaktionen die Behandlung sofort abbrechen.
  • Erythroblastopenie durch Antikörper: Bei Patienten mit neutralisierenden Antikörpern gegen Erythropoetin sollte Darbepoetin alfa nicht eingesetzt werden.
  • Vorsicht bei speziellen Patientengruppen: Bei Patienten mit Sichelzellanämie, Epilepsie oder aktiver Lebererkrankung sollte Darbepoetin alfa mit Vorsicht angewendet werden.
  • Risiken bei Tumorpatienten: Bei Tumorpatienten kann Darbepoetin alfa das Tumorwachstum beeinflussen. Die Entscheidung zur Anwendung sollte individuell auf Basis einer Nutzen-Risiko-Abwägung getroffen werden.
  • Thrombovaskuläre Ereignisse: Ein erhöhtes Risiko für thrombovaskuläre Ereignisse wurde bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz beobachtet, die hohe Epoetin-Dosen erhielten.
  • Regelmäßige Überwachung: Patienten sollten regelmäßig überwacht werden, insbesondere im Hinblick auf Thrombozytenzahl, Hämoglobinwert und Kaliumspiegel.

Alternativen

Es gibt verschiedene Behandlungsalternativen zu Darbepoetin alfa, abhängig von der spezifischen Ursache der Anämie und dem individuellen Zustand des Patienten:

  • Erythropoetin-stimulierende Agenzien (ESA): Andere ESA wie Epoetin alfa und Epoetin beta haben ähnliche Wirkungen wie Darbepoetin alfa, aber mit unterschiedlichen Dosierungsschemata und Halbwertszeiten.
  • Bluttransfusionen: In schweren Fällen von Anämie oder bei unzureichendem Ansprechen auf ESA können Bluttransfusionen notwendig sein, um die Hämoglobinwerte schnell zu erhöhen.

Wirkstoff-Informationen

Molare Masse:

18163.58 g·mol-1

Mittlere Halbwertszeit:

ca. 21.0 H

Q0-Wert:

0.98

Autor:

Dr. Isabelle Viktoria Maucher

Stand:

21.11.2023

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